St. Pauli 7 – Union Eimsbüttel 3

Zu Gast bei St. Pauli ist für uns Unioner aus Eimsbüttel immer eine angenehme Sache! Netter Verein, nicht zu weit entfernt und eigentlich auch ein tolles Clubheim – dieses war leider beim Spiel unserer Dritten gegen St. Paulis Siebte geschlossen. Nicht so schlimm, dann gab es das Astra später aus der Flasche und nicht gezapft, aber erstmal mussten wir Schach spielen und das sollte nicht einfach werden – St. Pauli startete schließlich mit zwei Siegen in die Saison.

Wie so oft passierte erst einmal wenig. Vorteile aus der Eröffnung nahm ich bei Jens, Roland und mit Abstrichen bei Karsten und mir. Nachteile vielleicht bei Slobodan, aber das konnte ich schlecht einschätzen – später mehr hierzu. Bei Rene wurde eine Theorievariante aufs Brett gezaubert, Remis gemacht und sich danach aufs Kiebitzen beschränkt. Auch Rolands Gegner bot Remis nachdem er seine Stellung verbessern konnte, aber entschieden war hier mal gar nichts, aber es wurden angenommen – vermutlich richtig. Roland war in jedem Fall mit 2,5 Punkten wunderbar in die Saison gestartet. Jens stand mal optisch besser, dann schlechter, dann ausgeglichen und dann hieß es auch hier Remis. Das ging jetzt sehr schnell. Nun boten sowohl Peters als auch mein Gegner Remis. Peter lehnte ab und wollte kämpfen, optisch war aber wirklich für beide Seiten wenig drin und nach ein wenig zähem Kampf wurde sich auch auf die Punkteteilung geeinigt. Meine Stellung war beim Angebot völlig offen und beide Seiten hatten nicht rochiert und auch nicht alle Figuren entwickelt, aber es gab viel Angriff auf beiden Seiten. Für die Fans spannend, für die Spieler sehr anstrengend – natürlich wollte ich aber weiterspielen, wir hatten schließlich Ambitionen, für die ein Sieg her musste!

Slobodan bekam an Brett 1 (Detlev pausierte noch einmal) einen Gegner mit klaren DWZ-Vorteilen. Die Partie war dann relativ schnell, sehr kompliziert. Slobodan gab einen Bauern, beide hatten eine komische Bauernstruktur und ich dachte er stand schlechter, aber beim nächsten Blick hatte er eine Qualität gewonnen (darum spielt er ja auch an 1 und nicht ich). Die Stellung erinnerte an Rätsel in Schachbüchern (finde das Matt in 12), bei dem man sich fragt, wie die Figuren bei einer echten Partie jemals so stehen konnten. Keiner der beiden konnte das schnelle Matt finden – vermutlich gab es auch einfach keines –  und auch hier gab es ein Remis. Remis Nr. 5.

Ich konnte meine Stellung immer weiter verbessern und meine starken Läufer entschieden dann ein sehr taktisch geprägtes Spiel mit vielen Möglichkeiten da beide mit offenem Visier gespielt hatten. Am Ende konnte ich aus den Möglichkeiten jedoch mehr machen. Weniger schön (im Sinne vom Spektakel für Fans), aber dennoch äußert souverän war Karstens Partie. Hier war es eher positionell und das kostete Karstens Gegner in gedrückterer Stellung deutlich mehr Zeit als Karsten – dieser zog einfach immer den logischen, guten Zug und sein Gegner brach irgendwann bei weniger Zeit ein, dann wurde jedoch noch zäh gekämpft, aber am Ende war es doch der Punkt für Union. Sehr gutes Spiel von Karsten!

Nahezu zeitgleich ging auch Helmuts Partie vorbei, die ich zu großen Teilen nicht gut verstand, was sicher auch an mir lag. Helmut stand zwischenzeitig sehr gut und hatte einen Mehrbauern, irgendwann fand ich seine Stellung weniger gut, aber immer noch in Ordnung – beide Seiten jedoch mit Zeitproblemen. Helmut erspielte sich einen zweiten Bauern, seine Stellung wurde immer besser und tauschte nun auch Material. Nach Zug 40 gab es noch weitere Bauern und die Aufgabe seines Gegners und somit einen 5,5 zu 2,5 Sieg für Union!

Da schmeckte das Siegerbier doch besonders gut. Gegen starke Paulianer mussten wir an keinem Brett eine Niederlage hinnehmen und sind weiter recht weit oben in der Tabelle. Ob wir wirklich um einen Aufstiegsplatz spielen, werden vermutlich die nächsten beiden Spiele gegen den HSK und vor allem Spitzenreiter Wedel zeigen.

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