Spielbericht: Union – Schachfreunde II

Nachdem der Spielbetrieb in der Landesliga zwei Monate lang geruht hatte, stand zum Saisonabschluss das etablierte Happening des Doppelrundenwochenendes auf dem Programm. Dazu treffen sich alle zehn Teams in der City-Nord, was den Charme hat, das man allen Ligakontrahenten direkt über die Schulter gucken kann, wenn es um die Auf- und Abstiegsentscheidungen geht. Leider standen bei uns in diesem Jahr eher letztere im Fokus. Gegner im ersten Teil war die Reserve der Schachfreunde.

Unsere Mannschaft trat in gewohnter Stammbesetzung ergänzt durch Jörg an. Auch Erich war nach einer kleinen Pause wieder dabei. Die Voraussetzungen für die eingeplanten zwei Mannschaftspunkte gegen den Tabellenletzten waren also gegeben. Eine solide Basis dafür wurde von den Brettern 2 und 3 gelegt. Andreas und sein Gegenüber einigten sich in einer Partie ohne besondere Vorkommnisse nach Zug Nr. 19 bei schon merklich geleertem Brett auf Unentschieden – ½:½. Auch bei Lutz wurde schnell viel getauscht, allerdings nicht die Damen, was der Stellung noch etwas Potential verlieh, wenn auch eher mit den leicht besseren Chancen für den Gegner. Die Verteidigung hielt jedoch, und nach schließlich doch erfolgtem Damentausch stand es – 1:1. Kurz vor der Zeitkontrolle dann fielen die Könige der Schachfreunde wie reife Früchte. Holger als Weißer gelang es unter kräftiger Mithilfe des Gegners dessen (unrochierte) Königsstellung schon im frühen Mittelspiel zu öffnen. Eine wohl kalkulierte Folge taktischer Schläge besorgte den Rest – 2:1. Gewohnt solide ging Detlev zu Werke. Nach und nach versammelte er alle seine Kräfte auf dem Königsflügel, um fast folgerichtig mit einer hübschen Mattkombination abzuschließen – 3:1.

Unterdessen ging es in Erichs Partie lange Zeit um positionelle Feinheiten, mal zu seinen, dann wieder zu Gunsten seines Gegners. Bis dieser urplötzlich einen Turm einstellte. Laut Erich geschah dies allerdings “mit Ansage”. Denn einen Zug zuvor hatte er einen Bauern an den König gefesselt, der ein Feld deckte, auf das sich besagter Turm glaubte, getrost niederlassen zu können – 4:1. In meiner Partie war ich die ganze Zeit damit beschäftigt, das mir vom Gegner zur Verfügung gestellte Material einzusammeln. Es begann mit drei Bauern, gefolgt von einem Läufer, einem Turm etc. – 5:1. Der mannschaftliche Schwung wurde dann ein wenig am Spitzenbrett gedämpft. Gerrit als Schwarzer nahm in der Eröffnung einen Bauern mit, aber zugleich auch eine etwas unterentwickelte Stellung in Kauf. Mit einem Pseudoopfer setze der Weiße dann zu einem mehrere Züge andauernden Schlagabtausch an, dessen Resultat – aus Gerrits Sicht – ein Minusläufer war – 5:2. Nach fast sechs Stunden konnte sich auch endlich Jörg als Sieger auf dem Spielberichtsbogen eintragen lassen. Mehrere Bauernketten auf dem Brett machten es beiden Spielern lange Zeit schwer, ihre Figuren vernünftig zu koordinieren. Nach Inbesitznahme der einzig offenen Linie mit allen drei Schwerfiguren und dem Anknabbern der zu weit vorgerückten Königsschutzbauern gelang dies Jörg schlussendlich besser als seinem Gegner – 6:2.
Ein verdienter und ungefährdeter Mannschaftssieg also. Leider war das immer noch nicht der Klassenerhalt, aber ein wichtiger Schritt dahin. Fortsetzung folgt am nächsten Tag.

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