Spielbericht: HSK IV – Union

In der 4. Runde der Landesliga waren wir mal wieder zu Gast im Mekka des Hamburger Schachs: dem HSK-Schachzentrum in Eilbek. Während wir zum ersten Mal in dieser Saison in Bestbesetzung antraten (nicht selbstverständlich in Zeiten der Grippe), fehlten bei der gastgebenden 4. Mannschaft des HSK die aufstrebenden, jungen Talente Teodora Rogozenco, Jakob Leon Pajeken und Alexander Baberz. Nicht dass wir deren Anwesenheit gefürchtet hätten, aber für uns Herren gehobenen Alters schien es nicht von Nachteil zu sein, wenn die Gegenüber alte Bekannte sein würden.

Bereits die erste Spielstunde brachte zwei Entscheidungen. Zunächst ging der Plan von Andreas auf, ein frühes Remis anzustreben, war er doch erkältungsgeschwächt angereist – ½:½. Eher unfreiwillig schnell war meine Partie zu Ende. Als ich gerade dabei war, zum ersten Mal etwas länger aufs Brett zu schauen, weil ich die 16 vorangegangen Züge aus einer OEHM-Partie vor zwei Jahren kannte, brummte das Handy meines Gegners in dessen Jackentasche. Dem Schiedsrichter – selbst Ohrenzeuge – blieb keine Wahl: 1½:½. Den Vorsprung vergrößern konnte Gerrit, der als Weißer in einer Angriffsstellung, die er in dieser Art schon gefühlte hundert Mal auf dem Brett hatte, kurzen Prozess machte, als sein Gegner sein materielles Plus zu leichtsinning überbewertete – 2½:½. Weitere, ganze Union-Punkte waren erst mal nicht in Sicht. Lutz z.B. geriet in ein Endspiel mit schlechtem Läufer gegen guten Springer. Nicht verzagend gelang es ihm aber, den Läufer mit Überleitung in ein remisliches Turmendspiel loszuwerden – 3:1. Einen kleinen Rückschlag galt es dann am Spitzenbrett zu verkraften. Nach einem Schlagabtausch bei heterogenen Rochaden gelang es Thorsten nicht, eine verlorene Qualität mit Figurenaktivität aufzuwiegen – 3:2. Als dann aber Detlev eine nach eigener Aussage zwischendurch womöglich verlorene Partie (Hauptmerkmal D + 2L auf beiden Seiten bei offenem Zentrum) retten konnte, bogen wir auf die Siegerstraße ein – 3½:2½. Denn mittlerweile war es Erich gelungen, ein lange geschlossenes Zentrum zu seinen Gunsten zu öffnen und zusätzlich einen ganzen Turm mitzunehmen, der einem höchst fragwürdigen Opfer seines Gegners entsprang. Mit einer derartigen materiellen Übermacht wurde es dann sogar matt – 4½:2½. Da fiel es dann auch nicht mehr ins Gewicht, das Holger H. sogleich aufgab. Er war mit zwei Bauern ins Hintertreffen geraten und hatte vergeblich auf die kompensierende Kraft des Läuferpaares gefhofft – 4½:3½.

In diesem Jahr waren wir also die glücklichen Sieger des Vergleichs mit HSK IV, nachdem wir das in den vergangenen drei Spielzeiten zweimal nicht waren. Knapp ging es immer zu. In der Tabelle liegen wir auf Platz 3 in Lauerstellung. Vielleicht ergibt sich ja noch was …

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