Spielbericht: Union IV – Lurup

Guter Saisonabschluss von Union 4

Die 7. und gleichzeitig schon letzte Runde in der Kreisliga B der HMM 2024 bescherte Union 4 gegen Lurup 1 ein in zweierlei Hinsicht brisantes Duell. Zum einen durften wir uns eventuell eine knappe Niederlage, noch besser jedoch ein Unentschieden erlauben, um den dritten Tabellenplatz final abzusichern, der mit der klitzekleinen Hoffnung verbunden ist, dadurch vielleicht im Nachhinein am grünen Tisch aufsteigen zu dürfen, sofern in den höheren Bezirksligen in der nächsten Mannschaftskampfsaison etwa wieder fast traditionell auf zehn Teams aufgestockt werden sollte.

Zum anderen ging es für den Tabellenletzten Lurup 1 darum, womöglich mit sogar nur einem einzigen Mannschaftspunkt erst ganz am Saisonende die so ungeliebte rote Laterne abzugeben und folglich eben nicht absteigen zu müssen. Dafür sprach obendrein, dass Union 4 und 5 am 30.5.2024 gleichzeitig angesetzt waren und wir somit plötzlich riesengroße Probleme bekamen, erneut zwei krankheitsbedingte, kurzfristige Ausfälle noch adäquat zu ersetzen. Zudem hatte leider unser absolut erfolgreichster Spieler Okke Glatz (5½/6) bereits sehr lange vorher schon vorbildlich früh abgesagt.

Als gleichzeitige Jugendwarte machen wir beiden Kapitäne aber gern aus der Not eine Tugend, oder besser gesagt: Jugend, und setzten spontan hinten mit dem zehnjährigen Fuga und dem achtjährigen Leonidas zwei unserer inzwischen erklecklich vielen Rohdiamanten ein. Viele andere Talente mussten obendrein parallel auswärts beim HSK in der Kreisklasse antreten, was wir zwei Trainer natürlich ebenfalls begrüßten.

Zwar wurde uns am Spitzenbrett der Punkt kampflos geschenkt. Aber unsere beiden Küken ganz hinten kämpften umgekehrt bravourös, mussten aber nach gut zwei Stunden dann doch den Gegnern gratulieren. Besonders krass war dabei der Altersunterschied am 8. Brett, aus Unioner Sicht 8 gegen 84 Jahre.

Auf unsere inzwischen gefürchtete Mittelachse an den Brettern 3, 4 und 5, war allerdings wieder Verlass: Josua Spisak (4½/6) und Gregor Zweig (3½/6) erzielten ganze Punkte. Hinzu kamen zwei eminent wichtige Remisen von Jörg Nielsen (4/5) und unserem aktuellen Unioner Jugend-Klubmeister Alexander Böttcher (2½/3).

Damit war klar, dass wir beim Stande von 4:3 einen Mannschaftspunkt bereits sicher hatten, hingegen an Brett 4 somit der Luruper gewinnen musste, um das so sehnlich erhoffte Unentschieden für sein Team noch zu schaffen. Gleich in der Eröffnung schien dies auch zu gelingen. Irgendetwas muss Jonas jedenfalls beim Studium seiner Youtube-Videos zur in meinen Augen selbstverständlich sehr lobenswert angestrebten Eröffnungsfalle verpennt haben. Oder wurde ihm unbemerkt vielleicht ein Fake-Filmchen untergejubelt? Lautete der Titel eventuell „222 Eröffnungsbomben, die lieber nicht ausgepackt werden sollten“?

Wie auch immer. Jedenfalls war Jonas von der Fecht (2½/4) am Ende unser Mitarbeiter des Tages. Mit dem Rücken zur Wand, zwischenzeitlich sogar mal zwei Bauern weniger, obendrein gegen einen rund 100 DWZ-Punkte stärkeren Kontrahenten, spielte der Abiturient endlich richtig gut, so dass auch ich als Kiebitz immer mehr Spaß beim Zuschauen bekam. Ein Qualitätsopfer, um so zusätzlich einen Beitrag für meine geplante Kombiecke zu liefern, rundeten immerhin diese unglaubliche Achterbahnfahrt aus Eimsbütteler Perspektive perfekt ab und bescherten uns etwas unerwartet einen ungefährdeten 5:3-Sieg.

Als hätten wir nicht schon genug Glück im Saisonfinale gehabt, wurden wir beiden Mannschaftsführer dann am nächsten Morgen mit einer Email des sehr sympathischen, gegnerischen Mannschaftsführers weiter überrascht. An Brett 7 hätte nämlich dieser Ersatzspieler und Kapitän nicht aufgestellt werden dürfen, weil es schon sein unerlaubter vierter Einsatz war. Trotzdem freute es mich, dass der Senior erschienen war, und zwar nicht wegen seines Fauxpas´, sondern weil er Fotos machte und einen ausführlichen Bericht über unser Punktspiel auf die Luruper Homepage stellen möchte, auf den ich schon äußerst gespannt bin.

Unglaublich, aber wahr: die letzten zwei Nullen wurden somit in ganze Punkte umgemünzt und aus dem ordentlichen Saisonabschluss nun sogar mit 7:1 ein Kantersieg für uns letztlich verzeichnet, der wenigstens nichts mehr groß an der Abschlusstabelle ändert. Sämtliche Platzierungen bleiben davon unberührt.

So oder so kann mein Fazit nur lauten, dass insgesamt diese Saison letztlich viel Spaß gemacht hat, im Großen und Ganzen der Mix aus Jugend und Alter, einer Unbekümmertheit und jugendlichen Leichtigkeit gepaart mit der Erfahrung und Routine der älteren Mannschaftskameraden, generationsübergreifend ziemlich erfolgreich war, so dass unsere mehr oder weniger gemeinsame Heldenreise mit Glanz und Gloria liebend gern meinetwegen noch einige Jahre weitergehen darf.

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