Nach der gelungenen Saisonpremiere ging es am 2. Spieltag gegen die Reserve von Diogenes. Dem Papier nach eine Pflichtaufgabe, waren wir doch DWZ-Favoriten an allen Brettern außer dem letzten. Auch die Statistik der vorangegangenen (drei) Spieljahre war auf unserer Seite – die Duelle gegen Diogenes II wurden allesamt gewonnen (2015/16: 4½:3½, 2014/15: 5:3, 2013/14: 5:3). Die Pflicht ist mitunter aber schwerer als die Kür, besonders in der gewohnt ausgeglichenen Landesliga.
Mit nur wenig Verzug gab Hauke nach dem üblichen Blabla und der nachdrücklichen Bitte, heute 200-zügige Damenendspiele aus Zeitgründen zu unterlassen, die Bretter frei. An deren Nummern 7 und 8 mussten auf unserer Seite Karlheinz und Marian aushelfen, da mit Holger H. und Detlev zwei Stammspieler ausfielen. Beide Aushilfen erwiesen sich nicht als Schwächung. So war es Karlheinz, der mit einem gemächlichen Remis eine solide Ergebnisgrundlage legte – ½:½. Der erste volle Punkt kam dann überraschend plötzlich von Gerrit. Er muss seinen Gegnüber wohl hypnotisiert haben, oder er hat sich den Kasparow-Blick von einst antrainiert, der für seine stechende Wirkung berühmt war. Jedenfalls bekam er die Dame in zwar besserer aber noch nicht gewonnener Stellung zum Fraß vorgeworfen – 1½:½. Kapitän Erich allerdings griff gegen seinen jungen Gegner unter leichtem Druck fehl:
Ausgleich also – 1½:1½. Dann allerdings begann der Union-Motor wie geschmiert zu laufen. Zunächst war es Marian, der in einer Partie mit entgegengesetzten Rochaden und entsprechendend flügellastigem Spiel die besseren Angriffslinien hatte und seinen ersten Landesligasieg einfuhr – Glückwunsch! 2½:1½. Ihm tat es Andreas gleich, der bekannt kaltschnäuzig seine Chance nutzte:
3½:1½ demnach. Die Absicherung des Mannschaftsergebnisses auf 4 Brettpunkte war dann mir überlassen. Aus der Eröffnung heraus versprachen Läuferpaar und Entwicklungsvorsprung einen Vorteil. Allerdings waren auch die Damen früh getauscht worden. Der Vorteil verflachte bis zur Unkenntlichkeit – 4:2. Ganz anders der Verlauf am Brett der durch Lutz geführten schwarzen Steine. Hier opferte Weiß eine Figur in der Hoffnung auf Angriff, der sich dann aber doch nicht so ereignete. Schließlich kam man in dieser Endspielstellung an:
Damit war der Mannschaftserfolg perfekt – 5:2. Nachdem Thorsten bei Schiedsrichter Hauke vorsichtig nachgefragt hatte, ob denn ein 200-zügiges Turmendspiel genehmigt sei, gewann er dieses mit Mehrbauer sogar deutlich schneller in 75 Zügen – 6:2.
Die Tabellenführung nach zwei Runden nehmen wir nun gerne mit. Sie wird schon in zwei Wochen gegen SKJE I auf eine harte Probe gestellt werden.