Spielbericht: Diagonale – Union

Da bei unserem Gastspiel bei Diagonale gestern einige Stammspieler fehlten, galt es heraus zu finden, ob denn auch der zweite Anzug passt oder die Spielstärke des einen oder anderen Unioners durch die mangelnde Praxis doch etwas gelitten hat. Die Antwort fiel wie der gesamte Mannschaftskampf durchwachsen aus…

Erstmal war es natürlich gut, dass wir entgegen einiger Befürchtungen überhaupt acht Leute auf die lange Anreise ins süderelbische Bergland schicken konnten. Mit Holger Strobel, Ralf, Marian und mir waren immerhin – mal völlig unabhängig von der Spielstärke – vier nicht zur aktuellen Stammformation zählende Spieler dabei. Mit Detlev, Marian und mir wurden die Bretter 6-8 auch noch mit rund zehn MInuten Verspätung besetzt, da wir mal wieder mehr von der Landschaft rund um Harburg zu sehen bekamen als geplant…

Dann ging es jedoch überall im zum Schachspielen perfekt geeigneten (großzügig, ruhig, hell, sauber und verpflegungstechnisch spitze) Saal konzentriert zur Sache.
Das erste Brett, an dem sich “etwas tat” war Marians, der seinen Opferangriff mit Rückgewinn des Materials plus zwei Mehrbauern belohnt bekam, allerdings bei nun folgendem gegnerischem Druck.
Andreas konnte an Brett 1 mit dem Niveau des gegnerischen Schwergewichts Fries-Nielsen stark mithalten und die Partie endete folgerichtig Remis.
Holger fehlt offenbar die Spielpraxis und er kam bei einem reinen Figurenangriff von Gregor Spieß böse unter die Räder. 0,5 – 1,5

Mit bekannt souveränem und konzentrierten Spiel gelang Detlev doch bald darauf der Ausgleich gegen Andrei Cotaru, während Marians Partie gegen Said Haschimi leider kippte, so dass wir zur Halbzeit mit 1,5 – 2,5 hinten lagen. Trotzdem waren wir weiterhin optimistisch, da Ralf, Erich und ich alle gut standen. Selbst der ungewohnte Partieausgang von Thorsten, dessen Qualitätsopfer bei zahlreichen taktischen Verwicklungen am Schluss (zumindest nach der üblichen bierseligen Analyse im Hardys) nicht durchschlug, so dass er leider gegen Christian Zacharias die 0 quittieren musste, ließ uns noch weiter an den Sieg glauben. Erich stand kompliziert, aber materiell weit vorne. Bei Ralf war von fehlender Praxis überhaupt nichts zu spüren und er konnte seine umsichtig geführte Partie gegen Christoph Kuberczyk in ein Springerendspiel mit schließlich zwei Mehrbauern überleiten, das er souverän gewann.

Ich glaubte mit Mehrbauer und guter Stellung auch fest an meinen Erfolg – und wurde darüber für einen Moment unvorsichtig. Der letzte Angriff meines Gegners Martin Becker, den ich zu forsch als Ausdruck der Verzweiflung abtat, wurde plötzlich richtig stark und ich musste mich von meinen Gewinnträumen verabschieden und zusehen, dass ich wenigstens mit heiler Remishaut aus der Sache rauskam. 3 – 4, das war´s mit dem Mannschaftssieg.
Gut, dass Erich seinen Materialvorsprung gegen Matthias Wasmuth von groß auf überwältigend ausbauen konnte, was zumindest das 4-4 amtlich machte.

Unter dem Strich kann man damit auch ein insgesamt leistungsgerechtes Ergebnis verbuchen, welches zum Überwintern mit 5/8 Mannschaftspunkten einen Platz im oberen Mittelfeld gewährleistet. Mit dem Abstieg sollte unsere Erste dieses Jahr mal nichts zu tun bekommen, oben ziehen die Schachfreunde einsame Bahnen.

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