Zum finalen Abstiegsduell ging es gestern erneut in den Alten Teichweg gegen die Schachfreunde, die unter gleichem Erfolgszwang standen wie wir. Dementsprechend verbissen wurde dann pünktlich ab 11:00 losgeknetet.
Einige Teams hatten sich tags zuvor bereits in Sicherheit gebracht, aber insgesamt war es auch gestern mal wieder eine enge Hose… natürlich auch für uns, da wir ja gestern das Murmeltier nicht haben erlegen können (siehe Ralfs Bericht).
Nach einer Weile ergaben sich dann erste (oberflächliche) Eindrücke: Ralfs Gegner hatte sich irgendwie in der Eröffnung ganz schön aus dem Fenster gelehnt und ich dachte, da könne doch was gehen. Holger stand gegen Schachfreund Fegebank einfach gut; das sah nach einem Spiel auf ein Tor aus.
Andreas hatte offenbar ein gutes Wochenende erwischt und fand einen starken Zug nach dem anderen.
Lutz, Gerrit, Ralf Urban und Thorsten standen m. E. irgendwie.
Am wenigsten gefiel mir meine eigene Partie: wieder einmal kam ich schlecht aus den Startlöchern und musste daher leiden…
Es folgte eine Phase, in der ich mir durchaus Sorgen machte:
Ralf konnte seinen Kontrahenten nicht richtig zu fassen kriegen und die Partie endete Remis.
Andreas stand zwar offenbar immer noch gut, doch es gab gegnerisches Gegenspiel. Holger stand prächtig, erfreute sich aber an seiner Stellung sehr ausgiebig – erst gestern hatte er noch gut gestanden und ist dann am Ende über Uhr und Jordan…
An dieser Stelle muss ich eigentlich den Bericht als solchen fast abbrechen, da ich von den plötzlich Schlag auf Schlag fallenden Entscheidungen praktisch nichts mitbekam…
Ralf Urbans Gegner war scheinbar irgendein böser Fehler unterlaufen, der die Partie sofort beendete. Also 1½:½ für uns.
Mein Gegner hatte sich wohl etwas zu sicher gefühlt und mir einen taktischen Konter gestattet, so dass sich das Ganze sehr zu meinen Gunsten neigte. In diesem Moment – und bei beidseitig knapp werdender Zeit – bekam ich plötzlich die Nachricht, dass wir 4½ Punkte haben!
Thorsten hatte verloren…
Andreas gewonnen…
Gerrit auch…
Holger…
und in meinem Rücken hatte ich fast zeitgleich noch das entsetzte Aufstöhnen von Lutz vernommen, bei dem ganz offensichtlich gerade was völlig schief gegangen war.
Plötzlich spielte ich als letzter noch und hatte auch eine glatte Gewinnstellung. Doch die Mischung aus dem mit der Entscheidung verbundenen Spannungsabfall und knapper Zeit ließen mich dann doch ins Remis einwilligen… warum meinem soeben abgestiegenen Gegner (oder mir!…) noch weiter den Tag versauen?…
Was bleibt, ist ein weiteres Jahr Landesliga und ein bestenfalls durchwachsenes Fazit:
Der Großteil der Mannschaft hat über die gesamte Saison nicht gerade am oberen Limit agiert. Am besten noch Ralf Adloff, der insgesamt auch sehr engagiert spielte (nicht zufällig war seine Partie in Großhansdorf die längste von allen).
Andreas konnte seinen schwachen Start durch ein furioses Finale kompensieren.
Für alle anderen lief die Saison zwischen so lala und gruselig. Das miese Abschneiden unserer LL-Vertreter beim letzten Herbstturnier kam wohl doch nicht so ganz von ungefähr?…
Aber was soll´s, wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen.
Positiv kann der Mannschaftsführer noch erwähnen, dass wir von insgesamt 72 Partien lediglich 3 von Einwechselspielern bestreiten lassen mussten (die davon 2½ Punkte holten, danke dafür!)
Dem Fazit kann ich mich nur anschließen. Herausragend war aber die Berichterstattung. Vielen Dank für die vielen Diagramme und die mitunter humoristische Ausdrucksweise. Tolle Leistung!
Ja, auch von meiner Seite vielen Dank für die tollen Berichte! Habe ich immer gerne gelesen (lieber noch hätte ich häufiger von Euren Siegen gelesen…). Nächste Saison dann hoffentlich ein wenig besser 🙂
Zwar prangte bis auf Runde 8 immer mein Name unter den Berichten, doch von mir kam lediglich das Geschwätz. Die Analysen und die schmucken Diagramme stammen von Ralf!
Gratulation zum Klassenerhalt! Ich bin immer gerne bei Euch und werde sicherlich an der kommenden Herbstmeisterschaft wieder teilnehmen. Bis dahin, Gruß Maximilian