Schaut man sich am Ende nur das nackte Ergebnis zwischen Union 3 und Wedel 1 in Höhe von 2½:5½ an, scheint es der normale, weil erwartungsgemäße klare Ausgang eines von vornherein ziemlich ungleichen Mannschaftskampfes eines Abstiegskandidaten gegen einen Aufstiegsmitfavorit zu sein.
Allerdings sorgten die zwei Remisen ganz vorn und ganz hinten nach zwei bzw. zweieinhalb Stunden für einen Zwischenstand von 1:1. Nicht mal eine Stunde später sprach das 2:2 weiterhin für ein tatsächliches Duell auf Augenhöhe.
Früh zum Kiebitzen verdammt hatte nicht nur ich jedenfalls viel, viel Spaß an etlichen sehr umkämpften Stellungen, die durchaus für uns mindestens ein 4:4 realistisch erschienen ließen, eher noch ganz im Gegenteil: in gleich drei der vier verbliebenen Partien standen die Unioner Spieler sogar auf Gewinn, wie ich hoffentlich allerspätestens nach Saisonende in meiner Kombiecke, geplant Mitte Juli 2025, auf unserer Homepage demonstrieren kann, so dass sogar aus unserer Sicht ein 5:3 möglich gewesen wäre, wenn das Punktspiel schon vorzeitig um 23 Uhr etwa durch pures Abschätzen beendet worden wäre.
In der fünften Stunde kippten nämlich sämtliche Partien zu unseren Ungunsten. Dabei hätten beide Jörgs reichlich Material gewinnen können. Und genauso drohte unser Nachwuchstalent Nikita gegen seinen vermeintlich übermächtigen Kontrahenten immer wieder, entweder mattzusetzen oder wenigstens nebenbei eine Figur zu erobern. Doch als der 14-jährige just den Läufer eingeheimst hatte, zog der Wedeler Senior leider seinen Freibauern durch und setzte im Anschluss selbst schnell matt.
In der zweiten Halbzeit holten wir nur noch einen halben Punkt, und zwar durch unseren Mannschaftskapitän Jörg Nielsen, der gefühlt aber stundenlang glasklar auf Gewinn stand. Dieser Mannschaftskampf gegen die Schachfreunde Wedel endete für uns somit in einer sehr bitteren und äußerst tragischen Heimpleite, die uns außerdem nach dieser 7. Runde wieder auf den vorletzten Tabellenplatz in der Bezirksliga B zurückwarf.
Bei noch zwei ausstehenden Umläufen sind die rund 50 Prozent von uns drei Trainern vorn an sich in Ordnung. Dass dahinter unsere jahrelang gefürchtete Mittelachse, der große Motor vergangener Erfolge, allerdings in dieser Saison Probleme damit hat, wenigstens überhaupt diesen Durchschnitt zu erreichen, besorgt mich hingegen weitaus mehr.
Noch etwas tragischer ist vielleicht der bedauerliche Umstand, dass wir an den hinteren beiden Brettern bisher nur 25 bis 50 Prozent der maximal möglichen Punkte erzielten, obwohl wir in der 7. Runde sogar extra die zwei hinteren Stammspieler, die trotzdem um 17 Uhr noch brav beim Jugendschachtraining waren, pausieren ließen, um sozusagen ersatzverstärkt dieses Manko endlich abzustellen, was bekanntlich erneut schief ging.
Insofern müssen wir jetzt unsere letzten zwei Begegnungen, zunächst gegen das Schlusslicht und den Drittletzten im Abstiegsendspiel, einfach gewinnen, um die Spielklasse hoffentlich noch knapp zu halten.