Gastbeitrag von Lothar:
Ohne Chance war unsere 3. Mannschaft gegen Pinneberg. Am Ende standen gerade mal 4 Remis.
An Brett 1 ging es munter zu. Thomas Richter wählte mit Schwarz im Sizilianer eine allzu gekünstelte Aufstellung, hatte aber Glück, dass sein Gegner taktische Möglichkeiten übersah und in der Folge unerklärlich passiv spielte. Thomas‘ Königsangriff wurde dadurch immer stärker und hätte zum Sieg reichen sollen – aber nach einem taktischen Versehen landete man in einem materiell ausgeglichenen Endspiel – Remis.
An Brett 2 kam Fredi Vehar im Damengambit zum klassischen, unwiderstehlichen Minoritätsangriff. Leider hatte er aber seinen Königsflügel völlig ungeschützt gelassen, was dem Gegner einen taktischen Gegenschlag ermöglichte. Nach aufregenden taktischen Manövern, die ich ohne Computerhilfe nicht bewerten möchte, hate Schwarz einen schwachen Mehrbauern am Damenflügel und schönes Spiel auf den offenen Turmlinien. Das hätte zum Gewinn reichen sollen, aber nach einer Reihe von Abtauschen einigte man sich zurecht auf Remis.
An Brett 3 hatte Roland Gehn im Grünfeld-Indischen Probleme mit einem eingezwängten Damenflügel. In einer „kleinen Kombination“ konnte sein Gegner einen Freibauern auf b5 gewinnen. Roland versuchte noch ein Qualitätsopfer mit Rückgewinn des Bauern und einem eigenen Freibauern auf d4, aber der Turm setzte sich im Endpiel mühelos durch. Punkt für Pinneberg.
An Brett 4 landete Uwe Börner auf Umwegen in der Bird Eröffnung. Seine Initiative am Königsflügel konnte Schwarz aber durch da thematische Gegenspiel mit Druck auf e3 kontern. Abtausch und Remis waren die logische Folge.
An Brett 5 spielte ich Skandinavisch mit Sf6 – Sxd5 und probierte ein Bauernopfer auf g7, um die weiße Dame abzulenken und im Zentrum zu Gegenspiel zu kommen. Die Theorie erwähnt dieses Opfer zurecht nicht, denn die folgenden taktischen Verwicklungen gingen zugunsten des Weißen aus. Statt Damen zu tauschen und auf einen Fehlgriff meines Gegners in einem überlegenen Endspiel zu hoffen, versuchte ich es noch einmal taktisch. Keine gute Idee, denn so war ich nach wenigen Zügen der erste, der aufgeben musste.
An Brett 6 spielte Ralph Bernhard mit Weiß gegen die holländische Verteidigung. Er gab einen Bauern für Initiative, aber Schwarz konnte den Angriff stoppen und seine Stellung konsolidieren. Hoffnung keimte auf, als Schwarz etwas unmotiviert eine Bauernwalze am Königsflügel ohne Unterstützung durch seine Türme startete. Hier agierte Ralph für meinen Geschmack zu passiv, so dass Schwarz in ein bequemes Springerendspiel mit Mehrbauern abwickeln konnte.
An Brett 7 spielte Peter Freitag Sizilianisch und kam durch eine ungünstige Figurenaufstellung am Damenflügel rasch in Schwierigkeiten. Peter suchte sein Heil im Angriff und einem Opfer, das aber nicht gelang – die entscheidenden Züge habe ich nicht gesehen.
An Brett 8 spielte Rainer Bunge Damenindisch im Anzug. Es entstand rasch eine symmetrische Stellung mit offener d-Linie. Nach den unvermeidlichen Abtauschen der Schwerfiguren hatte keine Seite einen Hebel, Remis.