Bei den HMM 2024 ist die Geschichte der dritten Runde in der Kreisliga B zwischen den jeweils vierten Mannschaften vom Schachclub Königsspringer gegen unseren Schachklub Union Eimsbüttel eigentlich sehr schnell erzählt. Im Grunde genommen ist es ein pures Loblied auf unsere Jugendlichen, das ich als Mannschaftsführer, Trainer und Jugendwart natürlich gern anstimme.
Dem neunjährigen japanischen Jungen bot ich als Kapitän wirklichen Service an, nahm ihn bequem von unserem Spiellokal aus, wo er schließlich ab 17 Uhr noch beim Jugend-Klubturnier dabei war, im Auto mit. Zudem durfte er mittels Kindersitzes sogar vorn sitzen, und mein KFZ-Modell der Wahl, nämlich ein Mitsubishi Spacestar, könnte obendrein ein weiterer Wohlfühlfaktor gewesen sein. Letztlich nützte alles nichts. An Brett 8 in Hamburg-Schnelsen um 19 Uhr war der Gegner für Motoki Ogawa doch (noch!) eine Nummer, sprich: über 200 DWZ-Punkte, zu groß, so dass sich eine Niederlage recht früh abzeichnete.
Das Remis von Nikita Kümmerlen an Brett 4 gegen einen vermeintlich genauso viel stärkeren Kontrahenten muss hingegen als großer Achtungserfolg gewertet werden. Gratulation! Bei Okke Glatz am Nachbarbrett 3 ist ein Sieg fast schon normal geworden. Der Gymnasiast ist bei 2,5/3 schließlich mit weitem Abstand unser Primus im Team. Herzlichen Glückwunsch!
Unser heimlicher Star des Abends war jedoch erneut der erst zehnjährige Fuga Sakai, der an Brett 7 sensationell gewann, indem der Viertklässler plötzlich den gegnerischen König über das Brett jagte. Erst einen Zug vor dem Matt streckte der Opponent die Waffen. Vielleicht weil es ein Auswärtsspiel war, weilte sein stellvertretender Schulleiter an diesem Abend nicht als Zuschauer vor Ort. Die Runde zuvor spendierte der bekanntlich nach Fugas Unentschieden spontan für den nächsten Schultag eine Freistunde. Doch wie viele hätten es nach diesem fulminanten Sieg gegen ein rund 500 DWZ-Punkte stärkeres Urgestein nun sein sollen? Mir fehlen fast die Worte: Glückwunsch, Glückwunsch, Glückwunsch!!
Wie gesagt, oder besser: geschrieben, funktionierte diese Hälfte der Mannschaft stets gut. Das Problem war aber auch gestern leider wieder die andere Hälfte, bestehend aus uns Erwachsenen und somit vermeintlichen Routiniers. Wir Oldies erzielten im Gegensatz dazu nur noch an Brett 6 ein mickriges, halbes Pünktchen, obendrein sogar wieder gegen einen deutlich stärkeren Widersacher, streng genommen passend in Person von Hans-Peter Ferch, mein Glückwunsch, allerdings zudem einzig und allein durch einen weiteren Reservespieler.
Die erste Runde standen zunächst alle neun Stammspieler zur Verfügung, so dass wir ganz lange diskutieren mussten, wer davon pausieren sollte. Am Ende gewannen wir gleich unseren Saisonauftakt. Doch in den nächsten zwei Runden benötigten wir stets sogar drei Ersatzspieler – und verloren folglich beide Mannschaftskämpfe.
Nach inzwischen schon weit mehr als einem Drittel kristallisiert sich für mich wenigstens eine glasklare Erfolgsformel für den Rest der Punktspielsaison 2024 heraus. Entweder sollte Union 4 künftig wieder deutlich mehr als nur fünf Stammspieler oder ganz umgekehrt noch viel mehr Jugendliche als nur vier aufstellen. Spielt Fuga Sakais Bruder nicht auch noch zumindest ein bisschen Schach? Meine vielleicht etwas fragwürdige These hoffentlich zu beweisen gilt es dann jedenfalls in drei Wochen erneut auswärts bei HSK 20.