Spielbericht: UNE1-SKJE1

In der dritten Runde hatten wir den Oberliga-Absteiger und damit Aufstiegsfavoriten SKJE zu Gast im Hamburg-Haus. Angesichts der guten Form bei den beiden Auftaktsiegen gegen St.-Pauli2 und Diogenes2 malten wir uns durchaus Chancen aus. Doch die Truppe um Landesturnierleiter Hendrik Schüler sollte sich als eine Nummer zu groß für uns erweisen…

Als ersten erwischte es Thorsten. Er tappte in eine Eröffnungsfalle, die der gut vorbereitete Rüdiger Zart für ihn ausgearbeitet hatte. Danach war es ein Spiel auf ein Tor. 0:1

Ganz schlecht vorbereitet war hingegen ich. FM Behrhorst spielte ein paar Standardzüge und nach dem 4. Zug war eine Theoriestellung entstanden, die ich noch nie auf dem Brett hatte und mir vor Jahren mal im Buch angeguckt hatte. Die Erinnerungsfetzen vermochte ich nicht vernünftig zusammenzusetzen und spielte Züge, die in einer anderen Variante ja gut sein mögen, nicht aber in dieser. Es bereitete meinem Gegner in der Folge keine große Mühe mehr, mich in aller Seelenruhe zusammenzuschieben.

Zwischenzeitlich waren Erich und Detlev auch schon fertig, wobei deren Partien gewisse Parallelen aufwiesen. Beide spielten mit Weiß und es gelang ihnen, den Anzugsvorteil kräftig auszubauen. Im Mittelspiel fanden jedoch beide keinen Gewinnweg und die Gegner retteten sich schließlich beide in reine Damenendspiele. Kleiner Unterschied: Detlev bot dem Gegner bereits remis an, als das Endspiel sich abzeichnete, während Erich sich die Zugwiederholung durch Damenschachs noch zeigen ließ. Halbzeitstand somit 1:3

Leider verlor dann Hannu, der einen großen Entwicklungsrückstand aufgeholt hatte, dann aber nach dem Damentausch nicht aktiv genug spielte. So büßte er im Turmendspiel zwei Bauern ein, die Hendrik Schüler zum Sieg reichen sollten.

Den einzigen Sieg vermochte heute Andreas zu erzielen.

Der Kampf hatte sich zuletzt am Königsflügel abgespielt, wo sich die verbliebenen Figuren nun tummeln. Schwarz hätte nun wohl 34. … e3!? spielen sollen, um den Weißen in dessen Bewegungsfreiheit vergleichbar seiner selbst einzuschränken. Es folgte aber 34. … Kf7 35. Kf2 h6 36. Th1! Ke7 37. b5 axb5 38. axb5 Kd7 39. bxc6 bxc6 40. Ta1

Und dank des Turmschwenks hatte Weiß sichtbaren Vorteil. Hier griff Christoph Schröder im letzten Zug vor der Zeitkontrolle mit 40. … Lxh5? fehl. (Schwarz musste sich unbedingt auf stoische Verteidigung einstellen und in diesem Sinne musste der Lg4 den wichtigen Bauern auf e6 decken.) Es folgte 41. Ta7+ Kc8 42. Sxe6 Tf5+ 43. Ke3 Tf7 44. Txf7 Lxf7 45. Sxg7 Kd7 46. Kf4 1-0 Starke Leistung von Andreas!

Hoffnung auf ein 4:4 wollte dennoch nicht mehr aufkommen, denn Holger stand schlecht. Er hatte alles auf einen Angriff am Damenflügel gesetzt, wo er einen weit vorgerückten Freibauern hatte. Der Angriff war durchaus chancenreich, aber als eine Ungenauigkeit den Bauern ersatzlos kostete, wendete sich das Blatt. Wesal Moshtael ließ danach zu keinem Zeitpunkt mehr Zweifel daran aufkommen, dass er den Mannschaftssieg für SKJE sichern würde.

Zu guter Letzt spielte noch Ralf Urban und er spielte ganz ausgezeichnet! Die Engine bestätigt, dass er durchweg gute, meist sogar die besten Züge aufs Brett brachte in komplizierten, taktischen Stellungen. So wurde ihm von der Denkmaschine zwischenzeitlich ein Vorteil von mehr als 4.00 Punkten bescheinigt. Aber wie es im Schach so ist: Ein einzelner Fehlzug kann entscheidend sein. Und nach ca. 15 sehr starken Zügen kam er dann… der Zug, der alles vergeigt. Von einem Patzer mag ich dabei gar nicht sprechen, denn in der Stellung war weiterhin gar nichts offensichtlich. Die folgende Abwicklung sollte einfach überraschend zu einem schlechteren Endspiel führen, das der Gegner dann -zugegebenermaßen- sehr gut behandelte.

Endstand somit 2:6. Schade. Damit geht nach oben erstmal nichts mehr, von unten droht aber auch nicht ernsthaft Gefahr. Wir können also friedlich Weihnachten feiern und nächstes Jahr dann ohne Druck neu angreifen. Unioooon

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